Aufgaben des IKG

Das IKG ist als Mitglied des Deutschen Kunstrates und damit des übergeordneten Dachverbandes Deutscher Kulturrat. Dieser ist eine unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und so der Spitzenverband der Bundeskulturverbände.  Der deutsche Kulturrat ist der Ansprechpartner der Politik und Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in allen kulturpolitischen Angelegenheiten. Ziel des Deutschen Kulturrates ist es, die Diskussion über Themen, die die Kultur betreffen, auf allen politischen Ebenen anzuregen und für Kunst-, Publikations- und Informationsfreiheit einzutreten. Der Kulturrat hat zur Zeit acht Fachausschüsse einberufen, in die die Mitglieder, also auch der Deutsche Kunstrat, ihre Vertreter und Vertreterinnen entsenden. 

Das IKG arbeitet zurzeit in folgenden Fachausschüssen mit
Arbeit und Soziales: Ina Bierstedt
Bildung: Katja Hoffmann Wildner
Europa und Internationales: Claudia Chaseling
Medien: Matthias Lindner
Digitalisierung und künstliche Intelligenz: Petra Spielhagen

Über die Fachausschüsse hinaus werden bei dringlichen Themen auch sogenannte Adhoc – Ags einberufen, in die wiederum Vertreterinnen und Vertreter der Mitglieder-Räte entsandt werden.

(Zu Struktur und Themen kann der Newsletter abonniert werden:  www.kulturrat.de).

Das Internationale Künstlergremium/IKG unterstützt das Netzwerk ARC AtRiskArtists, das sich weltweit für die Interessen von Kunstschaffenden einsetzt. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler dürfen aufgrund der politischen oder sozialen Situation in ihren Ländern nicht frei arbeiten. Sie riskieren ihren Lebensunterhalt oder gar ihre Existenz, werden verfolgt oder vergewaltigt. Viele sind auf der Flucht, sitzen im Gefängnis oder dürfen ihr Land nicht verlassen. Covid 19 verschärft diese Situation zusätzlich, da mehrere Regierungen die Pandemie nutzten, um autoritäre, illiberale Strukturen zu stärken.

https://artistsatriskconnection.org

 

Statement zum Krieg in der Ukraine

Das IKG ist erschüttert über den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine. Unsere Solidarität gilt den Menschen, die sich in der Ukraine und in Russland für Frieden, die Freiheit der Kunst, die Demokratie und die Menschenrechte einsetzen.
Der Krieg, der ja niemals weg war, ist nun zurück in der Mitte Europas, die ja immer fragile Weltordnung ist in ihren Fundamenten bedroht. Das Undenkbare ist nun tatsächlich eingetreten. Lasst uns mit der Ukraine und allen Menschne an ihrer Seite hoffen, dass so schnell wie möglich der Krieg besiegt werden kann, dass Tod, Vernichtung und das unermessliche Leid enden möge.

Dr. Dorothée Bauerle-Willert, ehemalige Präsidentin des IKG, 1.3.2022

Statement zu Belarus

Das Internationale Künstlergremium / IKG ist entsetzt und erschüttert über die beispielslosen Gewaltexzesse des belarussischen Sicherheitsapparats nach dem Wahlsonntag am 9. August 2020. Tausende Menschen wurden verhaftet, in der Gefangenschaft unmenschlich behandelt, misshandelt – und von vielen fehlt seither jede Spur.

Trotz der brutalen Gewalt und der willkürlichen Verhaftungen von mittlerweile mehr als 7000 Menschen, mit der der autokratische Präsident von Belarus auf die friedlichen Proteste gegen seine Wiederwahl reagiert, überwinden die Menschen ihre Angst und beweisen in der mittlerweile sehr breiten Bürgerbewegung, dass sich der Wunsch nach Freiheit nicht länger unterdrücken lässt.  Jahrzehntelang wurde in Belarus Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit unterdrückt, heute demonstriert ein Volk, das 26 Jahre lang nicht sagen durfte, was es will. Als Reaktion auf diese Selbstermächtigung wird der Widerstand mundtot gemacht, abgetötet, getötet. Nur mit den Mitteln seines repressiven Polizeistaates hält sich Aljaksandr Lukaschenka noch an der Macht.

Gerade die Kunstfreiheit, für die sich das IKG einsetzt, war immer schon der Gradmesser demokratischer Freiheit. Menschenwürde, Kultur, offene Gesellschaft und Demokratie hängen eng miteinander zusammen. Die Konfiszierung ganzer Sammlungen, die Sperrung des Internets, die Unterdrückung des freien, auch künstlerischen Schaffens sind Symptome barbarischer Engstirnigkeit, der die Furcht vor den humanen Potenzialen im Nacken sitzt.

Wenn heute viele der mutigen Demonstrantinnen und Demonstranten das beschlagnahmte Gemälde EVA von Chaim Sutin auf dem T-Shirt tragen, wird Kunst als hartnäckiges Analogon zur Freiheit sichtbar: In der Kunst kristallisiert sich die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung zur Form.  Die Belarussen lassen sich nicht mehr betrügen und einschüchtern.

Das IKG unterstützt die Demokratiebewegung in Belarus und die Forderung nach dem Rücktritt Alexander Lukaschenkas. Wir verurteilen die Gewalt und die Unterdrückung der Menschenrechte und appellieren an die Machthaber, die Zeichen der  Zeit zu erkennen, die Repression zu beenden  und endlich freie, faire und transparente Wahlen in Belarus zu ermöglichen.

Für das IKG: Dr. Dorothée Bauerle-Willert, Präsidentin, 16.8.2020

Video des Filmemachers Jurij Chaschtschewatski an Klaus Staeck, 16.8.2020