Das Internationale Künstlergremium IKG wurde von namhaften Künstlern wie Joseph Beuys, Jochen Gerz, Gotthard Graubner, Klaus Staeck und anderen initiiert und 1976 in Köln gegründet. Es war und ist ein Zusammenschluss von Künstlerinnen*, Kuratorinnen*, Kritikerinnen*, die im Bereich der Bildenden Kunst arbeiten. Parallel zum Pen-Club engagiert sich das IKG für Kunst-, Informations- und Pressefreiheit, für das Recht auf kulturelle Selbstbestimmung, Toleranz und kulturelle Vielfalt.
Das IKG hat mehr als 250 Mitglieder aus Amerika, Argentinien, Australien, Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Serbien, Slowakei, Schweden, Schweiz, Tschechien, Ungarn, Weissrussland.
Mein Leben lang hielt ich unsere Demokratie für eine Selbstverständlichkeit. Nun muss ich erleben, dass dies nicht so ist, dass Demokratie auch zerbrechlich sein kann, dass wir uns bewusst für sie entscheiden und uns aktiv für sie einsetzen müssen. Wir dürfen dem rechten Rand in unserer Gesellschaft nicht die Meinungsführerschaft überlassen. Es ist unsere Pflicht, dagegen anzukämpfen!
Erinnern wir uns daran, was uns unsere westliche Demokratie garantiert: Recht auf körperliche Unversehrtheit, Gleichbehandlung vor dem Gesetz, Schutz unserer sexuellen Identität, freie Wahlen, politische Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit, Schutz von Grundrechten und Bürgerrechten sowie Achtung der Menschenrechte, Unantastbarkeit der Menschenwürde, freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, Informationsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Vereinigungsfreiheit, Kunstfreiheit, Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit, Religionsfreiheit, Rechtstaatlichkeit, Unabhängigkeit der Gerichte und so weiter.
Das alles ist großartig und wird von uns, der Allgemeinheit ausgeübt. Und es ist mir nicht egal, es ist mir wichtig, dass das auch so bleibt. Und ich frage mich, was kann ich persönlich tun, was können wir alle gemeinsam für unsere Demokratie, für unsere Freiheit tun?
Keine Konflikte scheuen und Gespräche mit Andersdenkenden suchen. Kompromissbereitschaft zeigen. Begeisterung, Leidenschaft und Optimismus verbreiten. Aneignung von politischem Wissen zur Bildung einer politischen Meinung. Politische Diskurse führen, Kampfgeist entwickeln. Loyalität, Mut, Toleranz, Solidarität und Fairness aufbringen. Ich liebe unsere Demokratie. Für immer und ewig: echte Demokratie in Deutschland, Europa und der ganzen Welt!
Käthe Kruse, Januar 2018
Wir begrüßen unsere im Oktober 2023 neu gewählten Mitglieder und freuen uns über einen interessanten Austausch und gute Zusammenarbeit.
Claudia Beelitz (Kunsthistorikerin, Kuratorin)
Birgit Effinger (Kunsthistorikerin, Kuratorin)
Kasper König im Gespräch mit Ina Bierstedt, Foto: Heidi Specker
(21. November 1943 – 9. August 2024)
Kasper König war als Ausstellungsmacher, Museumsleiter und Lehrender ein rastloser Impulsgeber. Seit den 60er Jahren initiierte er zahlreiche internationale Kunstprojekte, darunter Großausstellungen wie „Westkunst“ (1981), „Von hier aus“ (1984), „In-Between Architecture“ (2000) und die „Manifesta 2014“ in St. Petersburg. Gemeinsam mit Klaus Bußmann hat er bereits 1977 die „Skulptur Projekte“ Münster ins Leben gerufen. König holte die Kunst in den öffentlichen Raum und trat zugleich als Leiter des Museum Ludwig gegen den exklusiven Charakter von Museen an, wenn er sagte: „Das Museum ist ein öffentlicher Raum. Es gehört allen und keinem.“
Kasper König pflegte unzählig viele Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern; seinen Projekten lagen lange und intensive Arbeitsbeziehungen zugrunde. Von Neugier und Begeisterung getrieben, suchte er aber immer auch die Reibung, die einem Leben mit der Kunst und für die Kunst innewohnt.
Nachruf in der taz
Nachruf im Magazin Frieze
Nachruf in der FAZ