deep work | 26. – 29. 10. 2024

Pop-Up-Ausstellung | Jahresversammlung | Symposium

Foto: Gereon Inger

Unser IKG-Treffen fand vom 26. bis 29. September 2024 unter dem Motto Deep Work in Cottbus statt.

Ein großes Banner hängt quer über dem Eingang zum Dieselkraftwerk, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus: DEMOKRATIE

Hier fühlten wir uns gleich wohl. Im Dieselkraftwerk hatten wir in der wunderschönen Eingangshalle eine Wand und diverse Sockel, um unsere Kunstwerke zu präsentieren. Außergewöhnlich war in diesem Jahr, dass wir die Hängung erstmals nicht selbst durch alle beteiligten Künstlerinnen* vorgenommen haben. Aus Zeitgründen, da sowohl die Jahresversammlung als auch ein anschließendes Symposium und die Ausstellungseröffnung an einem Tag stattfanden, erklärte sich Alba D’Urbano mit einem Team bereit, die mitgebrachten Werke aus dem Koffer direkt nach der Versammlung zu hängen. Das Ergebnis war herausragend und wir konnten einen kunstintensiven Abend im Dieselkraftwerk erleben, den die Direktorin Ulrike Kremeier feierlich eröffnete. Vorrangiges Thema in der Eröffnungsrede war die Demokratie und ihre Werte. Es folgten zwei Textperformances und viele Einzelgespräche über unsere Werke.   

 

Unsere Jahresversammlung fand im Auditorium des Dieselkraftwerks statt. Käthe Kruse eröffnete die Versammlung mit einer Liebeserklärung an unsere Demokratie und berichtete zusammen mit Angela Lubic über ihre Arbeit im ersten gemeinsamen Jahr als Präsidentin und Geschäftsführerin. An Seebach stellte erste Ideen für unser Jubiläumstreffen in Köln im Jahr 2026 vor.

 

Nach einer kurzen Pause begann am frühen Nachmittag das Symposium: Die wirtschaftliche und soziale Situation Bildender Künstlerinnen* in Europa – ein grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch.

Mikołaj Iwański beleuchtete in seinem Vortrag den grundlegenden Hintergrund des sozialen Kampfes von Künstlerinnen* in Polen seit 2012. Peter Johansson stellte in seinem Beitrag dar, wie im Schweden der 1950er bis 1970er Jahre Kunst Teil eines gesellschaftlichen Aufbaus war, wie sich Künstlerinnen* heute aktiv für eine Verbesserung der Bedingungen einsetzen und was dadurch erreicht werden konnte. Uwe Jonas beleuchtete die Vielschichtigkeit der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen vor denen Künstlerinnen* in Deutschland stehen. Veit Stratmann wirft einen historischen Blick zurück auf die Entstehung der finanziellen und sozialen Absicherung von Künstlerinnen* in Frankreich. Doris Weinberger führte in ihrem Beitrag in die Arbeitsinhalte und (inter)nationalen Verzweigungen von Künstlerinnen*verbänden ein.

Das Symposium wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.

 

Am Freitag, auf dem Weg nach Cottbus, hatten schon einige IKG-Mitglieder das Atelier von Susanne Tunn in Wittmannsdorf besucht. Sehr begeistert wurde davon berichtet.

Der Samstag begann mit einer informativen und eindrücklichen Architekturführung durch die Universitätsbibliothek, die von den Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron entworfen wurde. Anschließend konnten in freier Verfügung der Pücklerpark besucht, die Stadt besichtigt oder die Ausstellungen im Dieselkraftwerk besucht werden. Der nächste Programmpunkt am Nachmittag war das Atelier der Cottbusser Künstlerin Christine Geizler, die Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen bot und durch ihre Räume führte. Regelrecht spektakulär war die abendliche Busfahrt zum Besucherbergwerk F60, wo wir an der sogenannten „Spätschicht-Führung“ teilnahmen. Die Lichtinstallation „Lichterfeld F60“ ist ein Werk des Berliner Künstlers H. P. Kuhn, welches wir hautnah erlebten. Aufgrund der Dunkelheit konnten wir die atemberaubende und schwindelerregende Höhe des Spaziergangs auf der größten Abraumförderbrücke der Welt nur erahnen. Mit einer Länge von 502 Meter wird sie auch als liegender Eifelturm bezeichnet. Der Ausflug war ein echtes Highlight.

Zum Abschluss unserer Tagung besichtigten wir am Sonntagvormittag noch das Staatstheater Cottbus. Das Jugendstilbauwerk von Bernhard Sehring ist seine reifste architektonische Leistung, welche Architektur, Kunsthandwerk, Malerei und Plastik miteinander verwebt.

 
Wir danken herzlich allen Beteiligten und
besonders dem Dieselkraftwerk für die großzügige Nutzung der Räume.

Performances (Pop-Up-Ausstellung)
Käthe Kruse, Una H. Moehrke

Beteiligte IKG-Mitglieder
Elke Albrecht, Diana Mercedes Alonso, Ina Bierstedt, Maria Blondeel, Tina Born, Monika Brandmeier, Noel de Buck, Claudia Busching, Bettina Carl, Claudia Chaseling, Alba Dúrbano, Adib Fricke, Kati Gausmann, GUP-py (Yoko Hata), Yu Hirai, Patrick Huber, Gereon Inger, Gisela Kleinlein, Friederike Klotz, Pauline Kraneis, Käthe Kruse, Michael Kurzwelly, Zoltan Labas, Elvira Lantenhammer, ute Lindner, Angela Lubic, Simone Mangos, Una Moehrke, Ukrike Mohr, Jürgen Olbrich, Tomasz Opania, Anna Rudolf, Andreas Schmid, Eva Maria Schön, An seebach, Heidi Sill, Christopher Smith, Petra Spielhagen, Nele Ströbel, Nanae Suzuki, Petra Trenkel, Susanne Tunn, Nicholé Velasquez, Elisabeth Wagner, Marek Wasilewski, Andreas Wegner, Albert Weiss, Sofi Zesmer, Shanglie Zhou

Gäste
Inna Artemova, Christine Geiszler, Anna Mészáros, Hans Nothum, David Svoboda, Ute Pleuger, Franzis Zeischegg

Neue Mitglieder
Folgende Künstlerinnen* sind in Cottbus als neue Mitglieder gewählt worden und haben die Wahl angenommen: Helmut Dick, Veronike Hinsberg, Anna Holzhauer, Dr. Rachel Rits-Volloch, Nicola Staeglich, Andrea Zaumseil, Julia Ziegler

Jahreshauptversammlung / Symposium

Pop-up-Ausstellung „DEEP WORK“

Atelierbesuch bei Susanne Tunn

Atelierbesuch bei Christine Geizsler

Architekturführung: Universitätsbibliothek Cottbus

Führung: Besucherbergwerk F60, mit Lichtinstallation von H. P. Kuhn

Führung: Staatstheater Cottbus

Programm

26.9.2024
15:00 Atelierbesuch bei Susanne Tunn

ab 19:00 Welcome Dinner im Restaurant Da Michelangelo Cottbus

27.9.2024
10 – 13:30 Jahreshauptversammlung im Veranstaltungssaal des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst Cottbus

14:00 Symposium „Die wirtschaftliche und soziale Situation Bildender Künstlerinnen* in Europa – ein grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch“ im
Veranstaltungssaal des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst Cottbus
(Eintritt kostenlos)

Referenten:
Peter Johansson, Künstler, Schweden
Doris Weinberger, Künstlerin, Deutschland
Uwe Jonas, Künstler, Deutschland
Mikolaj Iwanski, Ökonom + Phylosoph, Polen
Veit Stratmann, Künstler, Frankreich

Moderation: Ina Bierstedt
Übersetzung: Bettina Carl

18:00 Eröffnung der Pop Up Ausstellung DEEP WORK im Foyer des Diesekraftwerk Cottbus
Eröffnungsrede: Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst
Ausstellungsdauer 27.9. bis 29.9.24

28.9. Samstag
11:00 Architekturführung deutsch und englisch durch die Universitätsbibliothek Cottbus

15:00 Atelierbesuch bei der Cottbuser Künstlerin Christine Geizsler

19:00 Busfahrt zum Besucherbergwerk F60
19:45 Führung „Spätschicht“ mit Lichtinstallation von H. P. Kuhn

29.9. Sonntag
11:00 Architekturführung
Staatstheater Cottbus

13:00 Ausstellungsabbau im Foyer des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst